Die psychoonkologische Unterstützung von Krebs-Patienten stellt eine wichtige Säule in der onkologischen Reha dar und ist für die ganzheitliche Betreuung von Krebsüberlebenden elementar. Denn die psychischen Auswirkungen einer Krebserkrankung dürfen nicht unterschätzt werden. Psychische Belastungen können bei Krebs-Patienten den Heilungsverlauf negativ beeinflussen. Außerdem ist bei einer mehr oder minder psychischen Dauerbelastung die Bewältigung des Alltags allgemein deutlich erschwert und bei Krebsüberlebenden im erwerbsfähigen Alter zusätzlich die Rückkehr ins Berufsleben. Daher ist es äußerst wichtig, seelische Begleiterscheinungen der Krebserkrankung wie Erschöpfung, Müdigkeit, Konzentrationsmangel, Antriebslosigkeit, innere Unruhe, Traurigkeit, Ängste und/oder Schlafstörungen frühzeitig zu behandeln und einer Chronifizierung vorzubeugen. Auch der Suchtmittelkonsum (z.B. Alkohol, Zigaretten) sollte kritisch beobachtet werden und ggf. in die Therapie einbezogen werden.
Die Ausprägung der psychischen Belastung kann bei Krebs-Patienten variieren – abhängig von der Krankheitsphase, aber auch abhängig von der Disposition, d.h., der Veranlagung zu psychischen Belastungsstörungen. Jeder Betroffene nimmt die Belastungen zudem anders wahr und geht anders damit um. Einige Patienten schämen sich wegen ihrer Schwäche und ihrer negativen Gefühle und suchen deswegen keine Hilfe. Hinzu kommt, dass eine Krebserkrankung selten nur das Leben der Krebs-Betroffenen selbst verändert, sondern sie wirkt sich oft ebenso auf das Zusammenleben bzw. die Interaktion in Partnerschaft, Familie sowie Freundeskreis aus. Diese Faktoren werden in der Psychoonkologie ebenfalls berücksichtigt.
Das psychoonkologische und psychosoziale Angebot der onkologischen Reha-Kliniken ist vielfältig. Welche Angebote für Sie als onkologischer Reha-Patient in Frage kommen, hängt von der ärztlichen Einschätzung und Diagnose, u.a. aus Befragungen zu Ihren akuten Belastungen (z.B. anhand von leitliniengerechten Screening-Fragebögen wie „Distress-Thermometer“ oder „Hospital Anxiety and Depression Scale/HADS“) sowie Ihren persönlichen Bedürfnissen ab. Ihre Reha-Klinik wird das Programm individuell auf Sie abstimmen.
Quellen: